(Quelle: Chronik zur 100 Jahr Feier)

Um das Jahr 1898 hat sich im untersten Zipfel der Gemeinde Rüderswil, im Moos, ein kleines Musikkorps gebildet welches als Grundstein der heutigen Musikgesellschaft Rüderswil betrachtet werden kann.

Ihr erster Leiter und damit auch der Gründer des heutigen Vereins war der damals bei der Familie Schifferli im Moos als Melker tätige Johann Wälti, geboren 1860.

Folgende Mitglieder und Mitbegründer sind im Jahr 1902 in den Verzeichnissen zu finden:

  • Wälti Johann geboren 1860, Melker, Dirigent und Tenorhorn, zuletzt wohnhaft gewesen in der Kalchmatt.
  • Schifferli Johann geboren 1879, Genossenschaftsverwalter, Gässli Rüderswil, Cornet.
  • Hertig Hermann geboren 1879, Wirt im Löwen, Cornet.
  • Rindlisbacher Gottlieb, Rechenmacher, Jösli, Es-Cornet.
  • Aeschbacher Fritz geboren 1883, Wegmeister, Rüderswil, Bügel.
  • Bärtschi Walter, Pächter auf Breiten, Bügel.
  • Flückiger Fritz, Zugführer EB, Es-Basstrompete.
  • Zaugg Jakob geboren 1881, Messerschmied, Feld, Es-Althorn.
  • Leuenberger Walter, Hutmacher, Goldbach, Es-Althorn.
  • Müller Christian geboren 1879, Vennersmühle, B-Bass.

Ferner waren in der Gründungszeit für kurze Zeit dabei: Pfister Ernst, 1880, Emmenmatt, Cornet und Aebi Fritz, 1873, Polizeidiener, Grossmatt.

Als Übungslokal diente vorerst der Moosspycher. Man spielte einfache Tänze, Lieder und Märsche und trat öffentlich als Tanzmusik auf. Auch Marschmusik nach militärischem Vorbild begann man zu üben. Als Übungsterrain hinzu diente der Emmendamm, das ihnen den Titel „Däntschmusik“ bescherte.

Bald wagte man sich auch an ernstere Sachen. Am Auffahrtsgottesdienst 1902 wurde zum ersten Mal in der Kirche gespielt. Mit dem Andante „Abendfrieden“ von Singer sei alles gut gegangen, heisst es. Ein Zusammenspannen für diesen Anlass mit der sich im etwas besseren Anfangsstadium befindlichen Musik Zollbrück war nicht zustande gekommen. Sicher war dieser Auftritt für die „Däntschmusik“, oder eben die junge Musik von Rüderswil nicht ganz so einfach, musste doch der Dirigent eigenhändig die Tenorhornstimme spielen.

Bei weiteren Auftritten, heisst es, sei halt doch mal etwas danebengegangen. So wagte es die junge Musik 1903 anlässlich der Einweihung des Klaus-Leuenberger-Denkmals nicht im Festumzug mitzuwirken. Man habe sich angesichts der gewaltigen Menschenmenge nicht blamieren wollen. Man spielte lieber in einfacher Manier hemdsärmlig, das Notenbüchlein an das Bierglas gelehnt. Johann Wälti leitete die Musik noch bis 1906. In jenem Jahr kam Gottfried Lüthi, Niederbach, als frischgebackener Trompeter-Korporal aus der Uof-Schule. Da legte der bisherige Dirigent die Geschicke des Vereins in die Hände des Jungen, mit der Aufforderung “Jetzt musst du weiterfahren“. Der abgetretene Dirigent Johann Wälti diente dem Verein von da an noch fast drei Jahrzehnte als einfacher Bläser.

 

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1902                                                                                      1968

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1990                                                                                      2006

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